o. T. (Essay 2017; über wir sind lockvögel baby!)

Abdrucke

Je­li­nek, El­frie­de

:

o. T. In:

Je­li­nek, El­frie­de

:

wir sind lockvögel baby! Hg. und mit einem Nachwort von Juliane Vogel.

Salz­burg

:

Jung und Jung

2017

(= Österreichs Eigensinn. Eine Bibliothek 12), S. 259-260

.

 

Anlässlich der Neuausgabe des Romans

wir sind lock­vö­gel ba­by!

(1970). Über Popliteratur (

Pop-Kul­tur

) sowie das Verhältnis von Wirklichkeit und Künstlichkeit in ihrem Roman (

Schreib­ver­fah­ren

).

 

Ich habe in den lockvögeln die Wirklichkeit von mir geworfen und durch Künstlichkeit ersetzt, ein eigentlich fetischistischer Vorgang, das Ersetzen des Belebten durch Unbelebtes. Nein, das kann man auch nicht sagen, denn das ganze Buch bestand nur noch aus Unbelebtem und das Belebte hatte ich vertrieben. Wahrscheinlich weil ich die Wirklichkeit überhaupt nicht gekannt habe oder nichts mit ihr zu tun haben wollte (ich kenne sie heute noch nicht viel besser) und sie im Grunde auch nicht kennenlernen wollte.

aus: Elfriede Jelinek: o. T. In: Jelinek, Elfriede: wir sind lockvögel baby! Hg. und mit einem Nachwort von Juliane Vogel. Salzburg: Jung und Jung 2017 (= Österreichs Eigensinn. Eine Bibliothek 12), S. 259-260, S. 259.

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