Sportchor

Produktion

SprecherInnen

Musik

Chris­toph M. Schaef­fer

(musikalische Arrangements und Hammondorgel)

Erstsendung

  • 24.4.2006

Veröffentlichungen

Erstveröffentlichung:

Teilabdrucke:

  • Je­li­nek, El­frie­de

    :

    Die Frau rückt als Mannschaft heran.

    Teilabdruck

    In: Programmheft des Deutschen Theaters Berlin zu Elfriede Jelineks Sportchor

    2006

    2006

    .

  • Je­li­nek, El­frie­de

    :

    Was wir brauchen, sind Siege. In: Literaturen vestnik

    2006

    , S. 76-82

    (= gekürzte Fassung, die nicht der Hörspielfassung entspricht)

    .

CD

Als Beilage zum Buch:

Sportchor. In:

Thom­sen, Hen­ri­ke

/

Ste­ge­mann, Bernd

/

Ko­berg, Ro­land

:

Autoren am Deutschen Theater.

Hen­schel

2006

.

 

Jelinek verfasste Sportchor ursprünglich als chorischen Text für eine Freilichtaufführung einer Kurzfassung ihres Theatertextes

Ein Sport­stück

in Berlin aus Anlass der Fußballweltmeisterschaft 2006. Geplant war eine Vertonung von

Ol­ga Neu­wirth

.

Der Text von Sportchor wurde für die

BR-Hör­spiel­pro­duk­ti­on

von der Dramaturgie (

Bar­ba­ra Schä­fer

) und der Regie (

Le­on­hard Kop­pel­mann

) um ca. die Hälfte gekürzt und auf elf Sprechrollen (Sportphilosoph, Medienbeobachter, Manager, Fan und sieben Spieler) verteilt. Stimmen aus dem Umfeld des Sports (

Sport

), zitatähnliche und stereotype Aussagen von Spielern, Trainern und Kommentatoren werden in der Hörspielrealisierung zusammen mit Klangkulissen (Fußballstadion, Siegesfeiern, Sportpublikum,

Me­di­en

) zu einer Collage über Sport,

Krieg

,

Na­tio­na­lis­mus

und Geschlechterverhältnisse (

Frau

,

Mann

) verarbeitet. Die Rhythmisierung wird durch die musikalischen Arrangements (Melodien von „Schlachtgesängen“ und der deutschen Nationalhymne (

Deutsch­land

) im Stadion) noch verstärkt.

 

 

- Ja. Stillstand in der Bewegung. Immer wieder, immer wieder. Wow! Woher kommen Ihre Feindseligkeiten? Sie waren immer irgendwie da, sagt einer, den ich jetzt getroffen habe und nicht noch einmal treffen will. Einer ist immer meine Zielscheibe und dann ein andrer.
- Dort ist das Tor! Sie sehen es nicht. Dort!
(Break Stadionatmo)
- Die Frauen trainieren inzwischen auch wie besessen, könnten aber auch gleich in ihrem Startloch sitzen bleiben.
- Man muß ihnen erklären, was Funsport und was Frauensport ist. Ein und dasselbe. Es macht ihnen Spaß. Es macht uns Spaß. Mehr nicht. Weniger auch nicht. Aber der Spaß ist die Hauptsache. Wenn man es mit Ernst macht, ist es aber auch dasselbe. Wenn man einmal Ernst macht, ist es dasselbe wie etwas anderes, das auch wieder dasselbe ist.
- Die Ich-AG hat kein Geschlecht. Sie ist nicht kleinlich, wenn sie anfängt, aber sie ist klein, wenn sie aufhört.
- Hört das Ich denn nie auf?
- Aber immerhin, der Unterschied zwischen Mann und Frau hat endlich aufgehört, wir warten seit dreitausend Jahren darauf,
- die Kirche seit zweitausend,
- vor der Wirtschaft sind sie alle gleich und begegnen sich in den Niederlagen.
- Niemand bewegt sich. Hände hoch!
- Der Sieger nimmt alle.
aus: Elfriede Jelinek: Sportchor . Hörspieltyposkript, BR 2006.

Weitere Produktion

Sportkör

Auf Schwedisch, Übersetzung und Bearbeitung:

Ma­gnus Lind­man

Über­setz­te Wer­ke

Produktion |

Sveri­ges Ra­dio

, 2008 (eine Zusammenarbeit zwischen der Hörspielabteilung und der Sportredaktion)

Leitungsteam

Bearbeitung, Mix und Regie:

Ma­gnus Lind­man

,

Mar­tin Mahr­lo

SprecherInnen

  • 7.6.2008/

An Sportkör , einer Kooperation von SR Radioteatern und Radiosporten, haben als Sprecher zum Teil bekannte schwedische Sportkommentatoren mitgewirkt. Die schwedische Fassung ist um die Hälfte kürzer als die des

Baye­ri­schen Rund­funks

, es gibt jedoch mehr Sprecher. Die Umsetzung, besonders in Hinblick auf den Aufbau, gleicht der deutschsprachigen Fassung, nur wird hier immer wieder die Reihenfolge der Sätze vertauscht.

Mu­sik

(Klavier, Oper, Volkslied und Jazz) wird sowohl während des Sprechens, als Hintergrundmusik, als auch zwischen den Sätzen verwendet.

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