eben verhakt sich der luftschlauch in einer felsritze. flipper umkreist die taucherin
die sich verzweifelt bemüht den schlauch freizubekommen. da kommt auch noch
ein hai. auch andre haie sind in der nähe. flipper verjagt die haie durch gezielte stösse
mit kopf und schnabel. blut verdunkelt das wasser. flipper eilt fort hilfe zu holen.
obwohl er von dem mörderischen kampf geschwächt ist. er erreicht gerade noch
das hübsche haus am meeresstrand. bud spielt nichts ahnend am bootssteg. flipper
kann gerade noch hervorstammeln was los ist. dann schwinden ihm die sinne. vati
vati komm schnell. es ist etwas mit flipper. rasch das boot der motor springt an was
ser wird aufgewühlt. sandy du bleibst am funkgerät. einer von euch muss immer
im haus bleiben und auf das funkgerät aufpassen. das schnittige motorboot schiesst
in einer eleganten kurve davon.
aus: Elfriede Jelinek: fragen zu flipper .
In: manuskripte 29/30 (1970), S. 18-29, S. 18.
Der Text ist in Kleinschreibung und ohne Kommasetzung verfasst. Er greift die amerikanische Fernsehserie Flipper (
Medien
,
Trivialmythos
,
USA
) auf, so auch die Hauptfiguren der Serie: Porter Ricks, seine Söhne Bud und Sandy, Miss Norstrand und den Delfin Flipper (
Tiere
). Der Text imitiert eine Flipper -Episode, wobei gewalttätige Handlungen (
Gewalt
) dominieren. Am Ende werden die Gedanken einer Zuseherin, die sich mit dem Gesehenen identifiziert, wiedergegeben. Dieser Text ist von Jelinek zu einem der Abschnitte in ihrem Roman
Michael (1972)
, die mit nacherzählung betitelt sind, weiterverarbeitet worden. Er steht in enger Beziehung zu Jelineks Kurzprosatexten
bravo zu flipper (1971)
und
untergang eines tauchers (1970)
sowie zum gleichnamigen
Hörspieltext (1973)
.