Elfriede Jelinek möchte die Manipulation übertreffen, indem sie ihre literarische
Supermontage mit all den Abziehbildcharakteren der Illustriertenromane und beliebten
Bildergeschichten unzimperlich pflastert. Damit soll eine kritische Bewußtseinslage
fixiert werden (darum auch psalmodiert und zerhackt Elfriede Jelinek ihre Texte, wenn
sie vortragen muß). Sie will die vermeintliche Unterhaltung als verdächtigen Vorwand
und die Pseudoinformation als eine Form von Ausrede oder Lüge entlarven.
Pläne? Ein paar, auf die sie sich sogar freut, wenn der „Roman“ einmal unter Dach und Fach
ist. Natürlich wieder Prosa. Vielleicht ein Hörspiel.
Und ob das, was sie schreibt und demnächst schreiben wird, gar eine Art Pop-Literatur wäre. „Ja, wahrscheinlich“,
meint sie (und ist kein bißchen böse): „Pop ist gut.“
aus: Otto Breicha: „Pop ist gut!“ In: Kurier, 17.5.1969.
Mit Zitaten versehene indirekte Wiedergabe eines Gesprächs; Anlass ist die Verleihung des
Prosapreises bei der 20. Österreichischen Jugendkulturwoche
in Innsbruck für das Manuskript von
wir sind lockvögel baby!
, damals noch unter dem Titel Illustriertenroman ; über die Anfänge ihres literarischen Werdegangs und über den neuen Roman, den die Autorin im Bereich der Pop-Literatur (
Pop-Kultur
,
Schreibverfahren
) verortet.