Thomas Hahn: Sie haben vermutlich umfänglich recherchiert für Ihr Stück.
Elfriede Jelinek: Massenphänomene haben mich immer interessiert. Besonders der Sport, vielleicht wegen seiner vordergründigen Unschuldigkeit. Beim Sport ist es eben die Bewegung an frischer Luft, die Ertüchtigung des Körpers, etwas Unschuldiges, was eigentlich jedem zu wünschen und sogar gesundheitlich anzuraten ist. Aber was dahinter als Subtext mitläuft, das interessiert mich. Also diese Aufladung der Massen, dieser Hooliganism.
aus: Thomas Hahn: Elfriede Jelinek, Stückeschreibende Kunstathletin. In: Süddeutsche Zeitung, 21./22.2.1998.
Über
Ein Sportstück
und
Sport
. Am Massenphänomen Sport interessiere sie, „was dahinter als Subtext mitläuft“, also „die Aufladung der Massen“, und die Verbindungen mit „Phänomenen der Makrokriminalität, also mit Krieg“ (
Krieg
). Über den im Text verarbeiteten Fall
Andreas Münzer
und den Tennisspieler
Thomas Muster
. Kritisiert wird „die Vergötzung körperlicher und die Verachtung geistiger Leistung“ (
Körper
).