Elfriede Jelinek: Für mich war sofort klar, dass ich mitmache. Obwohl ich sehr schüchtern, zurückhaltend und auch noch klaustrophobisch bin. Für mich ist es eine große Überwindung, mich Menschenmassen auszusetzen. Aber ich habe mich getarnt, mit Hut und ohne Zöpfe. Kaum im container, habe ich mich gleich in die Arbeit gestürzt und mit den Abschiebekandidaten ein Stück geschrieben. Verwerten will ich es aber nicht: Es ist, was es ist: Kunst! Es hat Spaß gemacht, es waren sehr nette Leute – und ich wollte nicht aufdringlich wirken oder wie eine Stiftstante betrachtet werden, die Socken strickt für die Armen. Ich weiß, dass ich eine Luxusexistenz führe.
aus: N. N.: „Schluss mit der Patriotismusscheiße!“ In: News, 21.6.2000.
Jelinek im Gespräch mit
Christoph Schlingensief
über seine Aktion Bitte liebt Österreich bei den
Wiener Festwochen
, bei der ihr Theatertext
Ich liebe Österreich
aufgeführt wurde. Über
Rassismus
und
Fremdenfeindlichkeit
in
Österreich
, es wird ein Vergleich zur politischen Situation (
Politik
)in
Deutschland
gezogen, wo die Neonazis (
Rechtsradikalismus
) laut Jelinek „außerhalb der gesellschaftlichen Norm“ stünden. Massive Kritik an Bundeskanzler
Wolfgang Schüssel
.