Die Ausgesprochenheit der Sprache kann in sich etwas verwahren, einen Rest, der zu interpretieren übrigbleibt,
die Ausgesprochenheit ist im Geschriebenen hinterlegt, und dann soll Musik dazukommen, nicht als Beiwerk,
auch nicht als Beilage, das nun gar nicht!, sondern als das letzte Wort, das letzte Ausgesprochene,
das über allem liegt und über alles gelegt wird. Auch das Verständnis wird mit hineingelegt,
die Musik hat und ist das letzte Wort, ein einziges, das alles enthält […].
aus: Elfriede Jelinek: Auf den Raum mit der Zeit einschlagen. (ältere und neuere Notizen zu Olga Neuwirth) .
In: Lošek, Matthias / Internationale Musikforschungsgesellschaft (Hg.): Wien Modern 2012: Das Festival für Musik der Gegenwart. Saarbrücken: Pfau 2012, S. 56-60, S. 57.
Verfasst für den Schwerpunkt zu
Olga Neuwirth
bei
Wien Modern
2012; über die Zusammenarbeit mit
Neuwirth
und die gemeinsame geplante Oper
Der Fall Hans W.
für die
Salzburger Festspiele
2006, die unrealisiert blieb. Der zweite Teil des Textes ist eine geringfügig gekürzte Version des Essays
Auf den Raum mit der Zeit einschlagen. Notizen zu Olga Neuwirth
(1995).