Das Fallen. Die Falle.

Filmstill

Komposition

Idee und Musik |

Ol­ga Neu­wirth

Leitungsteam

Fotos und Filmmaterial:

Ol­ga Neu­wirth

Produktion:

ZO­NE Me­dia Gmbh

Montage:

Lil­le­van

Mitwirkende

Präsentationen

  • 20.11.-7.12.2012

    Cha­rim Ga­le­rie Wien

    (im Rahmen der Ausstellung Das Fallen. Die Falle. VALIE EXPORT. Olga Neuwirth)

    Dauer: 32 min 24 sec

Abdrucke

Erstveröffentlichung:

Weitere Veröffentlichung:

DVD

Neu­wirth, Ol­ga

Das Fallen. Die Falle.

Wien

:

ZO­NE Me­dia Gmbh

2012

.

 

Jelinek schrieb für das Video Das Fallen. Die Falle. den gleichnamigen Essay über

Ol­ga Neu­wirths

Fotoserie Quiet on the desk (2010/11). Jelinek und

So­phie Rois

lasen den Text für das Video ein.

Anlass bildete die vom Elfriede Jelinek-Forschungszentrum konzipierte Ausstellung zu den Bezügen zwischen Jelinek,

VA­LIE EX­PORT

und

Ol­ga Neu­wirth

, die begleitend zum Symposium

(ach, Stim­me!). VA­LIE EX­PORT. EL­FRIE­DE JE­LI­NEK. OL­GA NEU­WIRTH

im Frühjahr 2012 in der Charim Galerie Wien geplant war. Realisiert wurde die Ausstellung in der Charim Galerie dann in anderer Form unter dem Titel Das Fallen. Die Falle. VALIE EXPORT. Olga Neuwirth im Herbst 2012, in deren Rahmen auch der gleichnamige Film erstmals gezeigt wurde.

In ihrem Essay Das Fallen. Die Falle beschäftigt sich Jelinek, ausgehend von

Neu­wirths

Fotoserie Quiet on the desk (2010/11), mit dem Spannungsfeld von Fotografie,

Mu­sik

und Komposition, von Bild und Klang sowie den „Möglichkeiten der Arbeit am musikalischen Material“ und des weiblichen Kunstschaffens (

Frau

,

Künst­le­rin

). Der Essay wurde – gemeinsam mit den Fotos – auch auf Jelineks Website veröffentlicht.

Im Video wechseln einander Musiksequenzen und die von Jelinek (im Flüsterton) und

So­phie Rois

gesprochenen Textsequenzen ab. Für das Video wurden die Bilder aus der Fotoserie Quiet on the desk , bestehend aus 21 Fotos, verarbeitet. Die Bilder sind im Zeitraum vom 17.9.-13.11.2010 entstanden.

Ol­ga Neu­wirth

fotografierte zu festgesetzten Zeiten sowohl sich (in US-amerikanischer Arbeiterkleidung) als auch ihren Arbeitsplatz und eine Stechuhr, auf der die genauen Uhrzeiten der Aufnahme zu sehen sind.

 

Fotos richten sich an jemanden, an eine Öffentlichkeit, egal, welche. Sie werfen dem Betrachter etwas zu, was immer eine Täuschung ist. Nur der Fotograf, die Fotografin, in diesem Fall die Komponistin/Fotografin weiß, was los ist. Wir täuschen uns darin immer. Sie spielt uns sich selbst zu, sie spielt sich aus (nicht auf!), wirft sich da hin, jeden Tag wieder, einmal am Tag, vor dem Arbeitsbeginn (das ist immerhin eine klare Angabe, und es ist ihre eigene Vorgabe, Aufgabe? Gibt sie sich für diesen einen Moment, in dem sie sich selber aufnimmt, gleichzeitig her, wofür gibt sie sich da her? Nur für sich. Wichtig ist ja, sich bei sich aufzunehmen, indem sie sich da hergibt, wir sind ihr nicht wichtig. Sie macht das für sich selbst), da legst di nieda, da stellst du dich fest, in der Arretierung des Abdrückens, des auf den Knopf Drückens, was nicht Wegdrücken, sondern Aufnehmen bedeutet. Diese Fotos, die Olga Neuwirth da gemacht hat, von sich, jeden Tag eins, stellen fest, daß sie arbeiten muß, an einer Komposition, einer Oper. Das System der Töne, das sie notieren muß, wird sie gleich nach dem Abdrücken aufsaugen, aber sie will natürlich diesen Abdruck davor hinterlassen, bevor die Musik, diese totale Organisation, die gleichzeitig das Anarchische ist, das Unbezähmbare [...] sie aufsaugt.

aus: Elfriede Jelinek: Das Fallen. Die Falle. http://www.elfriedejelinek.com/folgan.html (15.7.2014), datiert mit 2.2.2013 (= Elfriede Jelineks Website, Rubrik: Aktuelles 2013).

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