mit beginn des festivals am 5.05.97 um 0.00h zogen wir ins podewil ein und errichteten in einem raum unsere schlafstatt. die verabredung war, jede bereitet sich allein mit den texten „ich möchte seicht sein“, „sinn egal. körper zwecklos.“ und „stecken, stab und stangl“ von elfriede jelinek auf die aktion vor. unsere gemeinsame arbeitszeit begann mit dem beginn von „reich und berühmt“. wir vereinbarten, nachts zu arbeiten und tagsüber „öffentlich“ zu schlafen. man konnte uns also tags beim schlafen zusehen oder nachts bei den proben besuchen. im verlauf unserer nächtlichen proben ergaben sich für die von vornherein an drei terminen um mitternacht angesetzten im folgenden beschriebenen versuche mit publikum. jeder der sieben tage wurde von jeweils 24h-12h mit video dokumentiert.
aus: N. N.: beschreibung des werkstatt verlaufs und der 3 aktionen . http://www.theatercombinat.com/projekte/sinn/ (15.7.2014) (= Website des theatercombinat).
Die Mitglieder des
theatercombinat
verbrachten im Rahmen des Festivals reich und berühmt ’97 die Woche vom 5. bis 11.5.1997 im
Berliner Podewil
. Am 7., 9. und 11.5. fanden ab 24 Uhr öffentlich zugängliche Aktionen statt.
Bei der ersten Aktion waren die Darstellerinnen mit ihren Haaren in fünf Büroräumen des Podewil an der Decke fixiert. Während der von Jelinek gelesene Text per Band eingespielt wurde, improvisierten die Darstellerinnen mit unterschiedlichen Jelinek-Texten. Die zweite Aktion fand in denselben Räumen statt. Während der Text Sinn Egal. Körper zwecklos. von den Schauspielerinnen in ihren Betten gesprochen wurden, standen die Mikrophone dem Publikum frei zur Verfügung. Die dritte Aktion, die sowohl in der Eingangshalle des Podewil als auch im Stiegenhaus und verschiedenen Räumen im ersten Stock stattfand und in deren Rahmen Jelineks Theatertext
Stecken, Stab und Stangl
gelesen wurde, wurde per Video in den Hof und auf die Straße übertragen.