Wenigstens die Erde sei ihr leicht und lieb

Abdrucke

Je­li­nek, El­frie­de

:

Wenigstens die Erde sei ihr leicht und lieb. In: manuskripte 182 (

2008

), S. 33-35

.

 

Zum Todesfall (

Tod

) einer 60-jährigen Frau, die am 23.7.2008 auf dem Baumgartner Friedhof in Wien von einem Grabstein erschlagen wurde und zu den Postings dazu im

In­ter­net

. Bezug zu dem von

Nietz­sche

ausgerufenen „Tod Gottes“ (

Phi­lo­so­phie

).

 

Wanderte aus, wanderte ein, blieb liegen unter dem Stein, der sie ausradierte wie Nietzsches Schwamm, der den Horizont weggewischt hat. Wir alle sind Gottes Mörder! Aber wie haben wir dies gemacht? Dem Stein macht es überhaupt keine Arbeit, jemanden zu erschlagen. Aber irgendeine Arbeit muß geleistet, eine Energie muß umgewandelt werden. Wie hat der Stein das geschafft, sich aus seinem Fundament zu reißen und, selber Horizont, über eine Frau zu stürzen […]?

aus: Elfriede Jelinek: Wenigstens die Erde sei ihr leicht und lieb . In: manuskripte 182 (2008), S. 33-35, S. 34.

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