Die Autoren, die ich an diesem Abend zu Wort kommen lassen möchte, sind wortlose, auch wenn sie vieles sagen. […]
Gerade ein solches Schreiben bedeutet nicht Verschwommenheit, sondern höchste Präzision, da ja die Dinge, die im Schreiben geschaffen werden, immer wieder aufs neue auch wieder verschwinden müssen, weil schreiben bedeutet, dem Unsichtbaren nachdenken, und diese Dichter, die ich meine, denken dem nie Gewesenen nach, da sie einmal dafür bestimmt waren, nicht zu sein.
aus: Elfriede Jelinek: Wer ist denn schon zu haus. Paul Celan, Imre Kertész, Binjamin Wilkomirski, Danilo Kiš. In: Programmheft der Salzburger Festspiele zu JELINEKS WAHL III. (im Programmschuber zum Schwerpunkt der Salzburger Festspiele Dichterin zu Gast ’98. Elfriede Jelinek, 1998).
Über
Paul Celan
,
Imre Kertész
,
Binjamin Wilkomirski
und
Danilo Kiš
und deren Anschreiben gegen das Vergessen und Verdrängen der Verbrechen des
Nationalsozialismus
(Holocaust,
Judenvernichtung
).