Erzählerin: Wie alle Texte, die im Netz geschrieben sind, droht auch Jelineks Roman, verloren zu gehen. Sein Textkörper ist äußerst instabil und bei Stromausfall gefährdet.
Die drei des auf fünf Kapitel geplanten Romans sollen also schnell per Mausklick aufgerufen und gelesen werden, schließlich hält allein die Autorin das Schicksal ihres sog. „Privatromans“ in der Hand.
Zitatorin Jelinek: Wenn ich kein Buch-Objekt herstelle, kann ich mir vorstellen, dass es diesen „Privatroman“ gar nicht gibt... Wenn alle etwas lesen können,
dann kann es eben auch keiner. Ich schreibe den Text und gleichzeitig kann ich mich auch hinter ihm verstecken, denn er ist ja sozusagen nicht geschrieben...
Außerdem behalte ich mir vor, falls ich scheitere oder zu scheitern glaube, den Roman als Torso einfach so stehenzulassen, ihn nachträglich umzuschreiben oder ihn einfach aus dem Netz zu nehmen,
falls ich das möchte beziehungsweise falls ich es nicht aushalte, dass er da einfach so steht und blöd aus dem Bildschirm herausglotzt.
Über Jelineks Roman
Neid
, politische (
Politik
) Anfeindungen in
Österreich
, die Rezeption der Theatertexte
Burgtheater
, die
Untoten
in ihrem Werk und die Veröffentlichung ihrer Texte im
Internet
.