Mit meinem Finger auf der Löschtaste. (11.9.2007)

Die virtuelle Handschrift der Elfriede Jelinek.

Nachweis

Mit meinem Finger auf der Löschtaste. Die virtuelle Handschrift der Elfriede Jelinek.

Deutsch­land­ra­dio

(im Rahmen der Reihe Wortspiel ),

11.9.2007

. (Redaktion:

Ca­ro­la Wie­mers)

.

 

Über Jelineks Roman

Neid

, politische (

Po­li­tik

) Anfeindungen in

Ös­ter­reich

, die Rezeption der Theatertexte

Burg­thea­ter

, die

Un­to­ten

in ihrem Werk und die Veröffentlichung ihrer Texte im

In­ter­net

.

 

Erzählerin: Wie alle Texte, die im Netz geschrieben sind, droht auch Jelineks Roman, verloren zu gehen. Sein Textkörper ist äußerst instabil und bei Stromausfall gefährdet. Die drei des auf fünf Kapitel geplanten Romans sollen also schnell per Mausklick aufgerufen und gelesen werden, schließlich hält allein die Autorin das Schicksal ihres sog. „Privatromans“ in der Hand.

Zitatorin Jelinek: Wenn ich kein Buch-Objekt herstelle, kann ich mir vorstellen, dass es diesen „Privatroman“ gar nicht gibt... Wenn alle etwas lesen können, dann kann es eben auch keiner. Ich schreibe den Text und gleichzeitig kann ich mich auch hinter ihm verstecken, denn er ist ja sozusagen nicht geschrieben... Außerdem behalte ich mir vor, falls ich scheitere oder zu scheitern glaube, den Roman als Torso einfach so stehenzulassen, ihn nachträglich umzuschreiben oder ihn einfach aus dem Netz zu nehmen, falls ich das möchte beziehungsweise falls ich es nicht aushalte, dass er da einfach so steht und blöd aus dem Bildschirm herausglotzt.

aus:

Mit meinem Finger auf der Löschtaste. Die virtuelle Handschrift der Elfriede Jelinek.

Deutsch­land­ra­dio

Typoskript

2007