Die Schönheit hat die Möglichkeit, zu Ende zu sein, wir haben auch noch die Sicherheit dazu, daß es ganz bestimmt zu Ende gehen wird.
Das ist das Eigenste, das auch diese Kunstwerke enthalten. Sie sind nicht, was sie sind. Sie sind. Nicht wie wir, und das wissen wir auch.
Diese Werke wissen nichts und auch nichts von sich, aber sie enthalten Zeit, indem sie sich selbst enthalten und etwas in sich aufnehmen können,
bis es vorbei ist. Das Schöne ist also nicht nichts als des Schrecklichen Anfang, die Schönheit ist nicht weniger als die Möglichkeit von des
Schrecklichen Ende.
aus: Elfriede Jelinek: Ohnsorg oder: Die äußerste Möglichkeit .
In: Die Presse (Spectrum), 28.8.2010.
Über die Keramik-Kunstwerke
Kurt Ohnsorgs
und deren Schönheit.