Der Einzige und wir, sein Eigentum

profil, 20.2.1989

auch in: Programmheft des Wiener Burgtheaters zu Thomas Bernhards Die Macht der Gewohnheit , 2004. (Titel: Der Einzige. Und wir, sein Eigentum ) Le Monde des livres, 7.6.2007. (auf Französisch, Ü: Christine Lecerf, Olivier Le Lay, Titel: „Chaque jour, une dose de souffle nouveau“ ) Folha de S. Paulo, 24.6.2007. (auf Portugiesisch, Ü: Samuel Titan Jr., Titel: A dose diária de ar ) Reinert, Bastian / Götze, Clemens (Hg.): Elfriede Jelinek und Thomas Bernhard. Intertextualität – Korrelationen – Korrespondenzen. Berlin: de Gruyter 2019 (= Untersuchungen zur deut-schen Literaturgeschichte 154), S. 11-14. DN

Abdrucke

auch in:

 

Nachruf auf

Tho­mas Bern­hard

;

Bern­hard

sei ein lebenslang Kranker gewesen (

Krank­heit

), der mehr als andere für seinen Platz in der

Ge­sell­schaft

kämpfen musste, in seiner Kritik hätte er die österreichische Gesellschaft (

Ös­ter­reich

) affirmiert.

 

Wie kein anderer hat dieser zornige Mann an sie, diese österreichische Gesellschaft, geglaubt, wie der Kranke ja auch mit verzweifelter Wut zu den Gesunden hinüber möchte, gerade weil sie ihm dauernd das Gefühl geben, nicht mehr zu ihnen zu gehören und ihn, diese schreckliche Möglichkeit ihres eigenen Seins, abzustoßen suchen. So affirmiert Bernhard die Gesellschaft in seiner Rolle als Kritiker, als Schablone des Kritikers schlechthin, gerade indem er sie kritisiert, die doch längst sein Lebensinhalt geworden ist.

aus: Elfriede Jelinek: Der Einzige und wir, sein Eigentum . In: profil, 20.2.1989.

Übersetzungen

Französisch

Portugiesisch

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