Lichtinstallation von Jenny Holzer für die Ausstellung JENNY HOLZER. XX 2006

textgrundlage

Ausschnitte aus Jelineks Romanen

Die Lieb­ha­be­rin­nen

(auf Deutsch und Englisch, englische Übersetzung von

Mar­tin Chal­mers

, 1994)

Übersetzte Werke

und

Die Aus­ge­sperr­ten

(auf Deutsch und Englisch, englische Übersetzung von

Mi­cha­el Hul­se

, 1990)

Übersetzte Werke

Erstpräsentation

  • 17.5.-17.8.2006

    Ös­ter­rei­chi­sches Mu­se­um für an­ge­wand­te Kunst Wien

    (im Rahmen der Ausstellung JENNY HOLZER. XX)

  •  

    Jen­ny Hol­zer

    entwickelte ihre Lichtinstallation mit Jelinek-Texten für die Ausstellung im Österreichischen Museum für angewandte Kunst Wien. Die Auswahl der Texte nahm Holzer selbst vor. Die Sätze aus den beiden Romanen

    Die Lieb­ha­be­rin­nen

    und

    Die Aus­ge­sperr­ten

    wurden in deutscher und englischer Sprache mit weißen Buchstaben auf grauem Hintergrund so projiziert, dass sie über Boden, Wände und Decke des Ausstellungsraums wanderten. Zentrale Themen der Textauszüge aus den Romanen waren

    Se­xua­li­tät

    ,

    Ge­walt

    gegen

    Frau­en

    , patriarchale Machtstrukturen (

    Pa­tri­ar­chat

    ) und

    Tod

    .

     

    Ich habe Jenny Holzer die Auswahl überlassen (aber natürlich gelesen, was sie ausgesucht hat), wie ich es auch mit Regisseuren tue, weil mich ja umgekehrt interessiert, was die Leute auswählen, die mit meinen Texten arbeiten, und welche neuen Schnittflächen sich dadurch ergeben. Uns, Jenny Holzer und mich, verbindet, dass wir Sprache sozusagen „ausstellen“, aus sich selbst herausheben und etwas anderes daraus machen, das nicht öffentliche Verlautbarung, sondern ein Drittes, vielleicht Materielles. Sprache zum Anfassen.

    Ich bin sehr froh, wenn Jenny Holzer meine Sachen komisch findet. (…)

    Komik kann eben auch in der Interferenz zwischen zwei künstlerischen Diskursen entstehen, die beide mit Sprache arbeiten, der eine stellt aus, beim anderen wird etwas eingestellt, das sonst nirgendwo Platz findet. Beide Diskurse brauchen Platz, der eine im öffentlichen Raum, der andre ganz vereinzelt und privat in der Rezeption.

    Elfriede Jelinek: Ausgestellt, eingestellt. In: Format, 15.5.2006.

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