„Ein Drillbohrer im eigenen Fleisch“

Nachweis

 

Über

Ei­nar Schle­ef

anlässlich seines Todes. Über

Schle­efs

Umgang mit Sprache und seine Musikalität (

Mu­sik

).

 

Wolfgang Kralicek: Wolfgang Kralicek: Das ganze Werk Schleefs führt letztlich immer zu ihm selbst zurück: Da ist ein Fremder, der versucht, sich in der Welt zurechtzufinden. Können Sie das nachempfinden?

Elfriede Jelinek: Da sind wir so etwas wie Antipoden gewesen. Sein ganzes literarisches Sprechen war dieses unglaublich reiche und vielschichtige Ich, in dem er, blutig bis zum Ellbogen, herumgewühlt hat bis zuletzt, eigentlich hat er im Körper seiner Mutter herumgewühlt. Während ich um einen leeren Kern, der ich ist, von dem ich aber nichts wissen will, herumrase wie ein wild gewordener – wie heißt das? – Meteor.

aus: Wolfgang Kralicek: „Ein Drillbohrer im eigenen Fleisch“ . In: Falter 32/2001.