„Pop ist gut!“

Nachweis

 

Mit Zitaten versehene indirekte Wiedergabe eines Gesprächs; Anlass ist die Verleihung des

Pro­sa­prei­ses bei der 20. Ös­ter­rei­chi­schen Ju­gend­kul­tur­wo­che

in Innsbruck für das Manuskript von

wir sind lock­vö­gel ba­by!

, damals noch unter dem Titel Illustriertenroman ; über die Anfänge ihres literarischen Werdegangs und über den neuen Roman, den die Autorin im Bereich der Pop-Literatur (

Pop-Kul­tur

,

Schreib­ver­fah­ren

) verortet.

 

Elfriede Jelinek möchte die Manipulation übertreffen, indem sie ihre literarische Supermontage mit all den Abziehbildcharakteren der Illustriertenromane und beliebten Bildergeschichten unzimperlich pflastert. Damit soll eine kritische Bewußtseinslage fixiert werden (darum auch psalmodiert und zerhackt Elfriede Jelinek ihre Texte, wenn sie vortragen muß). Sie will die vermeintliche Unterhaltung als verdächtigen Vorwand und die Pseudoinformation als eine Form von Ausrede oder Lüge entlarven.

Pläne? Ein paar, auf die sie sich sogar freut, wenn der „Roman“ einmal unter Dach und Fach ist. Natürlich wieder Prosa. Vielleicht ein Hörspiel.

Und ob das, was sie schreibt und demnächst schreiben wird, gar eine Art Pop-Literatur wäre. „Ja, wahrscheinlich“, meint sie (und ist kein bißchen böse): „Pop ist gut.“

aus: Otto Breicha: „Pop ist gut!“ In: Kurier, 17.5.1969.

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