Sexualität bleibt meine Obsession

Nachweis

 

Über

Rast­stät­te

als Satyrspiel zu

To­ten­au­berg

, den Sieg des

Ka­pi­ta­lis­mus

,

Se­xua­li­tät

(auch im Vergleich mit

Lust

), die Etablierung ihrer Theatertexte an österreichischen Bühnen (

Ös­ter­reich

), linke Positionen und den Rechtsruck in der europäischen

Po­li­tik

, ihre

Mut­ter

und ihren

Va­ter

.

Rast­stät­te

beschreibt sie als ihr „erstes postsozialistisches Stück“ (

Kom­mu­nis­mus

), in dem sie „den Schrecken des Unpolitischen, des Verlusts des Engagements“ aufzeigen wollte.

 

Monika Mertl:Sie haben „Raststätte“ als Gegengewicht zu „Totenauberg“ geschrieben, wollten darin vom „elitären Herrschaftsdiskurs“ abgehen, banal sein.

Elfriede Jelinek: Es ist das Satyrspiel zu „Totenauberg“. Der Glaspalast des Denkens ist sozusagen zum Damenklo geworden. Ich wollte das Pathos, die Abstraktion herunterbringen in die äusserste Trivialität. Die Komik ist vordergründig, schwankhaft, es hat etwas von Bauerntheater. Es ist nicht geistreich, aber die Sprache ist wie immer bei mir eine sehr künstliche. Ich hoffe, dass die Leute lachen werden. Es ist für mich auch ein Blindflug, man kann es ja nicht ausprobieren.

aus: Monika Mertl: Sexualität bleibt meine Obsession . In: Musik und Theater 5-6/1994, S. 18-23, S. 19.