Elfriede Jelinek brennt es noch auf den Nägeln

Nachweis

auch in:

  • Hoh­mann, Ar­nold

    :

    „Es brennt noch auf den Nägeln“.

    gekürzt

    In: Neue Ruhr Zeitung,

    4.6.2009

    (gekürzt, Titel: "Es brennt noch auf den Nägeln" )

    .

 

Anlass ist die Verleihung des

Mül­hei­mer Dra­ma­ti­ker­prei­ses 2009

. Über die Bedeutung des Preises für sie und ihren Theatertext

Rech­nitz (Der Wür­ge­en­gel)

. Kritisch äußert sie sich über die

Po­li­tik

und

Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung

in

Ös­ter­reich

und betont die Wichtigkeit der Teilnahme an Wettbewerben wie den Mülheimer Theatertagen (im Gegensatz zum Standpunkt von

Bo­tho Strauß

, der durch seinen Rückzug NachwuchsautorInnen eine Chance geben möchte).

 

Arnold Hohmann:Glauben Sie, dass der Preis dem Anliegen gerade von von [sic] „Rechnitz“ einen größeren Nachdruck verleihen kann?

Elfriede Jelinek: Das wäre schön, ich bezweifle es aber sehr. Derzeit läuft die politische Debatte in Österreich etwas aus dem Ruder (anläßlich der EU-Wahl), die extreme Rechte ist unglaublich stark geworden, und Künstlerinnen und Künstler, die sich dagegen auflehnen, werden öffentlich diskreditiert. Das Traurige daran ist, daß damit auch ihr Anliegen diskreditiert wird. Von den Ereignissen in Ebensee (Nebenlager von Mauthausen), wo Jugendliche ehemalige Insassen beschimpft und beleidigt haben, muß ich da gar nicht erst sprechen. Ich habe den Eindruck, engagierte Künstler sind in Österreich derzeit im besten Fall nur lächerliche Figuren, auf die man nicht hört.

aus: Arnold Hohmann: Elfriede Jelinek brennt es noch auf den Nägeln . In: Der Westen, 4.6.2009.

Mehr unter Rechnitz (Der Würgeengel) (2008)