Dagmar Kaindl, Heinz Sichrovsky:Aber der Widerstand gegen den Krieg ist auch seitens der Intellektuellen ein weltweiter.
Elfriede Jelinek: Ich glaube nicht, dass das alles überhaupt noch Sinn macht. Die Zivilgesellschaft hat zu Zeiten des Vietnamkrieges sicher noch ihre Funktion gehabt, sie hat den Kriegsverlauf sogar entscheidend beeinflusst. Damals war gegen die öffentliche Meinung auf Dauer kein Krieg möglich. Heute hat sich die Situation verändert. Die USA handeln unilateralistisch, internationale Organisationen sind ihnen egal geworden. […]
Sie haben aber von einer bevorstehenden Implosion der USA gesprochen.
Wenn eine Macht so groß wird, dass sie sich um die öffentliche Meinung nicht mehr kümmern muss, trägt sie auch schon den Keim des Untergangs in sich. So war es mit allen Reichen, die zu groß wurden – denken Sie an das Römische Reich.
aus: Dagmar Kaindl, Heinz Sichrovsky: Weltuntergang. In: News, 27.3.2003.
Aus Anlass der Uraufführung von
Das Werk
am
Wiener Akademietheater
: über den
Irakkrieg
und die
USA
. Sie äußert sich pessimistisch über die Entwicklung der Zivilgesellschaft, die Wirkungslosigkeit politischen Protests (
Politik
) und die Selbstdemontierung
Jörg Haiders
(
Haider, Jörg
) („er hat sich ganz alleine demontiert, uns Gegnern seiner Politik ist das nicht gelungen“).