„Ich bin ein Racheengerl“

Nachweis

 

Anlass für das Interview war die Uraufführung von

Das Werk

am

Wie­ner Aka­de­mie­thea­ter

. Über

Her­mann Mai­er

,

Sport

und

Krieg

, österreichische

Po­li­tik

(

Ös­ter­reich

), die Opfer der Seilbahnkatastrophe (

Ka­ta­stro­phe

) von Kaprun, das Unheimliche der

Na­tur

, den

Ka­tho­li­zis­mus

und ihre Arbeit an

Bam­bi­land

. Ein Ausgangspunkt für die Arbeit an

Das Werk

und

In den Al­pen

war „die unglaubliche Koinzidenz, dass der Unfall in der Gletscherbahn und der Staudammbau fast gleich viel Tote gefordert haben“.

 

Wolfgang Kralicek, Klaus Nüchtern:Um wieder auf Ihre Stücke „In den Alpen“ und „Das Werk“ sprechen zu kommen: Wie soll man sich den Schreibprozess da vorstellen? Sie sehen die Nachrichten von der Seilbahnkatastrophe und…

Elfriede Jelinek: …renn wie ein Trottel zum Gerät. Ja, das ist tatsächlich so. Ich werde durch irgendetwas angefixt. In diesem Falle war es eben die unglaubliche Koninzidenz, dass der Unfall in der Gletscherbahn und der Staudammbau fast gleich viele Tote gefordert haben: 155 und die offiziellen 160, wobei unter den russischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern sicher sehr viel mehr umgekommen sind. Es kann durchaus sein, dass die 160 überhaupt nur die Nachkriegstoten umfassen. Auch der Berg-Mythos hat mich immer fasziniert. Obwohl ich nie in der Steiermark gelebt habe, hat mich die obersteirische Berglandschaft immer verfolgt.

aus: Wolfgang Kralicek, Klaus Nüchtern: „Ich bin ein Racheengerl“ . In: Falter 14/2003.

Mehr unter Das Werk (2003)