Kein Wärter. Kein Aufseher. Einfach loslassen.

Abdrucke

Je­li­nek, El­frie­de

:

Kein Wärter. Kein Aufseher. Einfach loslassen.

2019

.

 

Essay für das Symposium respektive Peter Weibel , das am 28.9.2019 am

ZKM Karls­ru­he

stattfand; über die Avantgarde und

Pe­ter Wei­bels

Kunst sowie das Ausgeschlossensein des Künstlers (

Künst­ler

) (

Au­ßen­sei­ter

). Der Text wurde zur stillen Lektüre an eine Wand projiziert.

 

In den Räumen geht einer herum und räumt auf, vorher hat er den Raum eingeräumt, als Einwand gegen das Hergebrachte, an dem viele hängen. Einer, der könnte auch ein Medium sein, durch das alles hindurchläuft, um untersucht zu werden. Peter Weibel hat so einen Raum für die Kunst geschaffen, und gleichzeitig ist er das Medium, könnte man sagen, er ist der Raum selbst? Er hat sich in den Raum verwandelt, der er jetzt ist, und in dem er sich unaufhörlich selbst erklärt, indem er, als Interpret, diese Kunst erklärt, die er auch selbst verkörpert, ja, so würde ich es sagen, er ist Künstler und Interpret in einer Person.

aus: Elfriede Jelinek: Kein Wärter. Kein Aufseher. Einfach loslassen. , 2019. Unpubliziert.

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