zu trainingszwecken schleppen sie den armen micky die maus zwischen einander
dahin jeder einen hautbügel grün gefärbt von der eigenartig strahlenden heimatsonne
unter einer von mickys hinterbacken bis der gezwungene sein herz seine atmungsorgane
vorne herauspisselt in einer sturzflut. die kleine stinklacke verdunstet
sofort in diesem klima der sauerstoffarmen welt. die von solchen schmerzensschreien
täglich erschüttert wird. so brutal greifen die allesbeherrschenden um mickys
schenkel und ziehen dort etwas in die länge.
aus: Elfriede Jelinek: o. T.
In: Aue, Walter (Hg.): afiction. Frankfurt am Main: Melzer Fiction 1971, S. 56-57, S. 56.
Der Band enthält statt eines Vorworts 77 „STICH-WORTE“ von
Walter Aue
, die Situationen und technische Errungenschaften in der Zukunft beschreiben. Über 50 SchriftstellerInnen und KünstlerInnen, u.a.
H. C. Artmann
,
Christian Ludwig Attersee
,
Bazon Brock
,
Barbara Frischmuth
,
Ernst Jandl
und
Gerhard Rühm
, beteiligten sich mit Texten und Bildern an dieser Anthologie.
Der Text ist in Kleinschreibung und ohne Kommasetzung verfasst. Zentral ist die Darstellung vielfältiger Formen von
Gewalt
: zwei Wolfsmutanten, die Brüder buss und helmut, quälen als neue Beherrscher der Welt den „Mäuserich“ Micky (
Pop-Kultur
,
USA
) und töten ihn auf dem elektrischen Stuhl. Es gibt stilistische und thematische Bezüge zu Jelineks Roman
wir sind lockvögel baby! (1970)
. Die Science-Fiction-Thematik findet sich auch in den Kurzprosatexten
o. T. (1979)
und
Die Bienenkönige (1978)
sowie im gleichnamigen
Hörspieltext (1976)
.