Wut

Hörspielfassung

Hörspielfassung von Jelineks Theatertext

Wut

(2016)

Produktion

Leitungsteam

Erstsendung

  • 13.1.2018

Dauer: 80 min 7 sec

 

Jelineks Theatertext Wut wurde für die Hörspielbearbeitung stark gekürzt und umgestellt. Im Gegensatz zum Theatertext, der keine Sprechinstanzen ausweist, ist der Hörspieltext auf fünf SprecherInnen aufgeteilt, die einzeln oder gemeinsam sprechen. Für die klangliche Realisierung wurden Schussgeräusche, Tonspuren aus Nachrichten, Demonstrationschöre und Musiksequenzen, die z.T. im Hintergrund des gesprochenen Textes zu hören sind, verwendet.

 

Alle: Bitte um Schutz vor bösen Anschlägen!

Sprecherin 1: Höre, lieber Gott, meine Stimme in meiner Klage, wenn du das aushältst, es klingt ja auch wirklich nicht gut, nicht gut genug für dich.

Alle: Wir sind zu klein für dich, führ uns, oh Gott.

Sprecherin 2: Behüte bitte mein Leben vor den schrecklichen Feinden, es sind so viele, ich habe nicht den Überblick über sie.

Sprecherin 1: Sie verstehen sich auf ihre bösen Anschläge, die gelingen ihnen schon sehr oft, zu oft, das muß ich zugeben, leider, sie reden davon, wie sie Stricke legen wollen, und sie sprechen und sie sprechen, also sagen wir mal so.

Sprecherin 2: Sie sprechen folgendes: Zuerst sagen sie immer den Namen ihres Gottes, das gehört für die einfach dazu, obwohl es nicht einfach sein kann, ihn sich zu merken, den Namen Gottes auszusprechen, wenn man mit den Gedanken schon woanders ist, wie viele man wohl erwischen wird?

Alle: Wieso fürchten die sich nicht?

Sprecherin 1: Wenn schon nicht vor uns, dann wenigstens vor ihrem Gott?

Alle: Wieso haben die keine Angst?

Sprecherin 2: Wie kann das sein?

Alle: Wer kann sie sehen?

Sprecherin 1: Du kannst sie doch bestimmt sehen!

Alle: Du siehst ja alles!

aus: Leonhard Koppelmann: Wut . Hörspieltyposkript, Bayerischer Rundfunk 2018, S. 6.

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