Drammi di principesse – La morte e la fanciulla I-III

Hörspielfassung

Italienische Hörspielfassung von Jelineks Theatertexten

Der Tod und das Mädchen I-III (

Schnee­witt­chen

,

Dorn­rös­chen

,

Ro­sa­mun­de

)

(2002)

textgrundlage

italienische Übersetzung der Theatertexte durch

Wer­ner Waas

Übersetzte Werke

Bearbeitung:

Wer­ner Waas

Produktion

|

RAI 3

, 2005

Leitungsteam

Regie:

Wer­ner Waas

Ton und Schnitt:

Car­lo Hin­ter­mann

Erstsendung

  • 10.6.2005

Dauer: 108 min

 

Die Textpassagen von Schneewittchen, Dornröschen und Rosamunde werden von

Car­la Chia­rel­li

gesprochen, die Textabschnitte des Jägers, des Prinzen und Fulvios von

Fa­bri­zio Pa­ren­ti

. Darüber hinaus wird mit Einspielungen von Kinderstimmen, Musik und Geräuschen (Schritte, Wasserrauschen, Regen, Hühnergackern, Autos, Donner etc.) gearbeitet.

 

Die freie Assoziationsverknüpfung im Textgewebe Elfriede Jelineks, mit den gelegentlich auftretenden anarchistischen Laufmaschen, war auch das Strickmuster für unsere Hörspielfassung der „Prinzessinnendramen 1-3“. Im dichten Wirrwarr der Sprachflächen traten ab und zu ironische Leermaschen auf, in Form von impertinentem Spielzubehör wie Filmausschnitten, Texteinlagen, Tonkommentaren, die der ironischen Brechung des Gesprochenen dienten.

Grundhaltung für alle drei Texte war eine kreiselnde, suchende, Bewegung in einer abgeschotteten, eher unwirtlichen „Unwelt“, zu der Realität nur als Verfremdete Zugang findet, und umgekehrt. Keine Natürlichkeit, keine Gefühlssturzbäche, stattdessen einfache Masken, rhythmische Schichtungen und viel Einsamkeit hinter den Fassaden. Auch die Realität des Aufnahmestudios sowie Versatzstücke aus dem Privatleben der beteiligten Künstler fanden in dieser Hinsicht eine Verwendung.

Beim Übersetzen bin ich geduldig Frau Jelinek durch ihr Sprachdickicht gefolgt, ohne Sperrigkeiten im Italienischen aus dem Weg zu räumen oder unverdauliche Sprachkanten abzuschleifen, mit Bedacht auf Reime und Motivwiederholungen und wenig Respekt vor italienischen Gepflogenheiten bei literarischen Übersetzungen.

Idealer Ort zur Zuspitzung aller hier angeführten Motive und Stoffe war der staatliche Rundfunksender RAI 3 in Rom, dessen verhäkeltes und leicht verknöchertes Innenleben äußerst produktiv zur Entstehung dieses Hörspielexperiments beigetragen hat.

Werner Waas: Originalbeitrag.

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