Den Stein wegzuwälzen…

Eine Sprach-Bild-Klang-Spiel-Collage über „Die Klavierspielerin“ von Elfriede Jelinek

Textgrundlage

Jelineks Roman

Die Kla­vier­spie­le­rin

(1983)

Aufführung

UA | 17.10.2001 Schauspiel Köln

 

Die Schauspielerin

Re­na­te Fuhr­mann

hatte die szenische Bearbeitung von Jelineks Roman

Die Kla­vier­spie­le­rin

vorgenommen und fungierte gleichzeitig als einzige Darstellerin. Jelineks Text wurde mit Gedichten von

El­se Las­ker-Schü­ler

, der Musik des Duos Kontra-Sax und einem für die Produktion gedrehten Film, in dem u.a. Zeichnungen von

Sal­va­dor Dalí

verarbeitet wurden, kombiniert.

 

Renate Fuhrmann aus dem Kölner Schauspiel-Ensemble tritt auf als Erzählerin und zugleich als Darstellerin einer Figur im Mantel, in die der Zuschauer Jelineks Erika Kohut hineinprojizieren kann. Gleich zu Anfang aber könnte auch die große Dichterin Else Lasker-Schüler gemeint sein, mit zwei Koffern im Exil. Denn die Passagen aus der „Klavierspielerin“, schneidig desillusionierend, konfrontiert Renate Fuhrmann mit Liebesgedichten der Lasker-Schüler, die prangen und prunken mit Sehnsuchts- und Erfüllungslaut.

In diese Kalt-heiß-Kur mischt sich musikalisch das Duo Kontra-Sax ein: Die Saxofonistin und (Bass-)Klarinettistin Christina Fuchs und die Bassistin Romy Herzberg spinnen die Gedichte fort in poetischen Melodie- und Klangspielen. [...]

Hinzu kommt ein Film (Peter Mertin, Daniel Toelke), der Schrift- und Bildprojektionen verbindet und mit Dalí-Zeichnungen Sinnlichkeit einbringt. Da werden die Sexualnot der Klavierspielerin, werden Härte und Grelle der jelinekschen Prosa umso deutlicher.

aus: Rainer Hartmann: Hart und grell . In: Kölner Stadt-Anzeiger, 19.10.2001.

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