Alle AutorInnen haben dieselben Instruktionen bekommen.
Verwundert hat uns bei allen AutorInnen allerdings, dass bis auf eine Ausnahme alle entweder kleine Püppchen oder Stofffiguren fotografiert haben. Auch Jelinek. Ebenso hat Jelinek die meisten Selbstportraits in rudimentären Objekten gemacht (ovaler Spiegel....), was natürlich gleich mit dem weiblichen Geschlechtsorgan interpretiert werden kann. […]
Zu ihrer Textstelle: Ich hätte, bevor wir die Textstelle zugesandt bekommen haben, drauf wetten können, dass Jelinek eine Textstelle aus
KINDER DER TOTEN
zuschickt. Und so war es.
Marko Zink: Originalbeitrag.
Im Rahmen der Kooperation BücherWand präsentierten die
Büchereien Wien
in den Auslagen und auf den Fassaden verschiedener Zweigstellen ausgewählte Projekte von Studierenden.
Silvia Micheli
und
Marko Zink
baten österreichische AutorInnen, sich selbst, ihren Arbeitsplatz und ihre Bücherregale mit einer Einwegkamera zu fotografieren und eine Lieblingsstelle ihres Werkes für das Projekt auszusuchen. Jelinek wählte eine Passage aus ihrem Roman
Die Kinder der Toten
aus. Ein Fotostreifen mit einer Auswahl der AutorInnenfotos wurde mit einem aus den literarischen Beiträgen bestehenden Textstreifen kombiniert. Die Arbeit wurde in Form eines Fotostreifens an drei Zweigstellen-Fassaden appliziert und als eigenständige Foto- und Textarbeit in der Hauptbücherei realisiert.
Das Projekt sollte durch die „unprofessionellen“ Selbstporträts einen Einblick in Selbstwahrnehmung, Lebensraum und Schaffensbereich der AutorInnen geben. Jelineks Selbstporträts und die von ihr gemachten Aufnahmen ihrer Wohnung wurden zusammen mit dem Text auf der Fassade der Zweigstelle Billrothstraße gezeigt. In der Hauptbücherei waren alle selbstfotografierten Fotos von Jelinek ausgestellt, ebenso der gesamten Streifen in Kleinformat. Zudem wurde Jelineks handgeschriebener Text gerahmt ausgestellt.