meine marionettenfäden sind die
süßverfaulten lampen die ich umflattere.
ich bin so riesig
wie ein schwarzes kind mit einem kreisel.
da kriecht mitten eingenäht in hohle manschetten
wie heiße katzen
ersoffenes ausflüglerfett
weichzersprungene karyatiden im frack.
ich breche euch alle in die knie
eure schmutzigen mäuler werden
aus den gesichtern schnattern.
und ich gehe immer noch hinauf
strecke meine dünnen arme
an schwulen wänden blutig.
im schäbigen samt greife ich hinein
damit ihr euch an den ecken der nächte
zerstoßt wie schale nachtfalter.
hier bin ich daß ich alle weißen bäuche
zerkratze
die da unten hocken.
euer blödes schweigen werfe ich
ganz einfach in die luft.
ich bin so hoch
wie aufeinandergestellte blicke
irgendwo liegt ein lächeln von mir
am boden.
Elfriede Jelinek: verachtung .
In: Jelinek, Elfriede: ende. Gedichte von 1966-1968. München: Buch & medi@ GmbH 2000 (= Lyrikedition 2000), S. 5.